Eine Nachricht zur Take Back the Night Demo zum Tanz in den Mai (Instagram)
Hallo ihr Fledermausis! 🦇🦇🦇
Auch dieses Jahr möchten wir gerne gemeinsam mit euch in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai auf die Straße gehen, zusammen laut werden und zeigen, dass die Nacht uns gehört. Die Demonstration startet um 19:30 Uhr auf dem Platz der alten Synagoge und endet auf dem Stühlinger Kirchplatz, so gegen 21:30 Uhr. Den genauen Ablauf der Route und mögliche Barrieren findet ihr unten.
Take Back the Night hat als Protestbewegung einen queerfeministischen Geschichte, mit Fokus auf dem gemeinsamen Zurückerobern der Dunkelheit und der Nacht. Teil von Take Back the Night ist deswegen oft eine Demonstration, die abends oder nachts stattfindet.
Dieses Jahr liegt unser Fokus auf verschiedenen Angsträumen und wie wir gemeinsam gegen diese ankämpfen können. Mit Angsträumen meinen wir Orte und Situationen, in denen wir nicht sicher und frei sein können, weil wir an diesen Orten Gewalt erfahren haben oder Angst vor Gewalt haben müssen. Wir möchten über Angsträume sprechen und sichtbar machen, wie Unterdrückung in ihnen funktioniert. Dabei sind verschiedene Formen von Unterdrückung verschränkt und wirken zusammen. So verstehen wir Intersektionalität. Angsträume können Orte sein wie dunkle Straßen, aber auch unser Zuhause, Arztpraxen, Ämter und Gerichte. Wir möchten mitdenken, dass nicht nur Queerfeindlichkeit und Sexismus Räume für Menschen unsicher machen, sondern zum Beispiel auch Ableismus, Antisemitismus, weiße Vorherrschaft, Klassismus, verschiedene Formen von Rassismus oder Altersdiskriminierung. Konkret bedeutet das für uns, dass die diesjährige Demonstration All-Gender sein wird, wir also Menschen aller Geschlechter zur Teilnahme einladen. Wir werden die Demonstration außerdem bei der Stadt anmelden.
Mit unserer Entscheidung, Angsträume intersektional zu denken, ergeben sich neue Herausforderungen. In diesen Prozessen stehen wir teilweise noch am Anfang. Auch wir sind Teil von gewaltvollen Machtstrukturen und reproduzieren Diskriminierungen. Es ist notwendig, das zu verstehen, damit umzugehen und voneinander zu lernen. Um gegen Gewaltsysteme wie zum Beispiel das Patriarchat vorzugehen, müssen wir gemeinsam intersektional denken und handeln. Wir distanzieren uns von jedem Versuch, unterschiedliche Gewaltformen gegeneinander auszuspielen. Wir machen deshalb an dieser Stelle transparent: In unserer Demo-Orga reproduzieren wir Antisemitismus, Ableismus, weiße Vorherrschaft und anti-palästinensischen Rassismus. Darauf werden wir aktuell immer wieder aufmerksam gemacht und versuchen folgendermaßen damit umzugehen: Wir bleiben im Kontakt und begleiten einander kritisch-solidarisch. Let us be careful with each other so we can be dangerous together.
Wir wollen gemeinsam ein Statement gegen Gewalt setzen und solidarisch für sichere Räume kämpfen. Dabei wollen wir nicht nur laut werden, sondern uns die Straßen auch mit Licht und Farben nehmen. Bringt also gerne Lichterketten, Wunderkerzen oder ähnliche Dinge mit. Kommt mit friends, wenn ihr mögt, passt aufeinander auf und lasst uns einen empowernden und kämpferischen Abend haben! 🦇💜